Jugendseminar 2019 "Kinderwunsch und Rheuma"

„Same procedure as every year …” – wie auch in den letzten Jahren kam eine kleine und gut gelaunte Gruppe der jungen Bechterewler am ersten Novemberwochenende 2019 in Bad Pyrmont zusammen.
Auch wenn das diesjährige Thema einen gewissen Ernst implizierte, war die Gruppe sehr aufgeschlossen und viele reisten den teilweise sehr weiten Weg auch in Begleitung ihres Partners an.
„Rheuma und Kinderwunsch“ – ein Thema , das vor allem die jungen Betroffenen natürlich beschäftigt. Wie nicht anders zu erwarten, kamen alle mit den gleichen Fragen im Gepäck an: Wirkt sich die Einnahme von Medikamenten auf die Zeugungsfähigkeit des männlichen Bechterewlers aus? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es in der Schwangerschaft bei weiblichen Betroffenen? Wie könnte eine Schwangerschaft verlaufen?

Am frühen Freitagabend trafen sich alle im Foyer der Fürstenhof-Klinik in Bad Pyrmont und wurden vom Chefarzt der Rheumatologie, Dr. Martin Gehlen, herzlich in Empfang genommen und durch die Klinik geführt. So bekamen wir einen fröhlich lockeren Einblick in die Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten der Klinik und es war direkt zu spüren, dass Dr. Gehlen seinen Beruf mit Begeisterung lebt. Wir lernten dort auch bereits Fr. Dr. Anna Maier kennen. Sie reiste von der Akutklinik St. Josef Stift in Sendenhorst an und zählt zu einer der wenigen Expertinnen, welche Frauen mit Rheuma in der Phase von Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit begleiten.
Um uns untereinander dann erstmal in gemütlicher Atmosphäre kennenzulernen und das Eis zu brechen, schlossen wir den Abend bei einem sehr leckeren Essen im griechischen Restaurant um die Ecke ab. Dort schaute auch der Landesvorsitzende Rüdiger Schmidt vorbei, um der Gruppe einen guten Aufenthalt zu wünschen und sich mit Ihnen zu unterhalten.
Nach dem Frühstück in der Klinik begann dann der informative Samstag, gefüllt mit interessanten Vorträgen rund um das Seminar-Thema. Damit auch die „Neulinge“ unter uns und die weniger informierten Teilnehmer unsere Erkrankung besser verstehen konnten, begann Dr. Gehlen den Tag mit einem tollen Basis-Wissen-Vortrag. Anschließend wurde es dann seitens Frau Dr. Maier konkreter in Sachen Kinderwunsch. Sie nutzte die Gelegenheit, mit einigen Mythen „aufzurheumen“ und über die neuesten Erfahrungen zu berichten. Hierzu erläutert sie zunächst, welche Voraussetzungen grundsätzlich erfüllt sein müssen, damit eine Schwangerschaft eintreten kann, unabhängig von einer Rheumaerkrankung, denn auch bei gesunden Paaren dauert es im Regelfall bis zu einem Jahr, bis das „kleine Wunder“ passiert.

Im Laufe des Tages lernten wir auch, dass es bei der medikamentösen Behandlung inzwischen auch Erfahrungswerte gibt, die in den letzten Jahren gesammelt wurden. Die Sammlung der Erfahrungswerte ist zu diesem sensiblen Thema absolut wichtig, da keine Studien an Schwangeren durchgeführt werden dürfen. Während Statistiken ja sonst sehr trocken anmuten, fassten wir sie als sehr ermutigend und positiv auf.

Um auch die letzten Hürden aus dem Weg zu schaffen, wurde die Gruppe für geschlechts-spezifische Fragestellungen aufgeteilt. Hierbei war auffällig, dass der überwiegende Teil der weiblichen Teilnehmerinnen betroffen waren, während die überwiegend nicht betroffenen männlichen Teilnehmer so auch mal die Möglichkeit zum Austausch hatten, wie sie mit der Erkrankung ihrer betroffenen Partnerinnen umgehen. Hierbei nahmen sich Fr. Dr. Maier und Hr. Dr. Gehlen so viel Zeit, dass wirklich keine Frage unbeantwortet blieb und auf individuelle Fragestellungen auch in Bezug auf den persönlichen Verlauf eingegangen werden konnte. Dafür sind wir beiden auch sehr dankbar und fühlten uns mit unseren persönlichen Sorgen und Befürchtungen auch erst genommen.

Natürlich haben wir an diesem Wochenende nicht nur herumgesessen, denn wie jeder weiß, brauchen Bechterewler Bewegung.
In den Pausen wurden, dank der fachkräftigen Unterstützung von Susi, mit aktiven Übungen (Tabata Methode) neben den Gehirnzellen auch die Muskeln gelockert und durchblutet. Am Ende „fieberte“ jeder schon den sehr abwechslungsreichen und durchaus spaßigen Pausen entgegen. Nach dem Mittagessen stand zur Abwechslung noch ein Spaziergang zur nahegelegenen Dunsthöhle an. Im Nachhinein betrachtet war dieser Tagesordnungspunkt wohl die beste Wahl gegen das drohende Suppenkoma.
Es war toll, wie engagiert und mit wie viel Herzblut die beiden Ärzte sich dem Thema gewidmet haben und wirklich alle Fragen beantwortet haben. An dieser Stelle auch noch einmal ein riesengroßes Dankeschön von uns! Ein weiterer Dank geht an unsere jüngste Teilnehmerin, die die Laune der Gruppe noch einmal gehoben hat und auch die Patienten der Klinik erheitert hat
Nach einem gemeinsamen Abendessen folgte dann noch ein entspanntes Zusammensitzen im Aufenthaltsraum des Gästehauses, bei dem diesmal ohne vorgegebenes Thema ein Austausch stattfinden konnte. Die Gruppendynamik war auch hier wieder sehr positiv und es gab interessante Gespräche.
Am Sonntag folgte nach dem Frühstück ein Besuch in der Hufeland Therme. Dort haben wir noch spontan an einer Aquafitness Einheit von Susi teilgenommen und uns beim Entspannen gut unterhalten. Es war ein schöner Ausklang des Wochenendes, so dass man entspannt die Heimreise antreten konnte.

© Caro, Julia, Berit, Franziska und Jessica

 

 

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Gruppenbild Jugendsemianr NDS 2019 mit Sprung in die Höhe
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Bewegungseinheiten kamen nicht zu kurz.
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Susi konnte uns immer wieder begeistern.
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Unser Dank gilt Dr. Gehlen und Frau Dr. Maier für ihre tolle Arbeit.